Was unterscheidet ein Emotionscoaching von anderen Coaching-Methoden?

Ein Emotionscoaching hilft da, wo wir mit Verstand und Willen keinen Einfluss auf unser Verhalten haben, wie zum Beispiel:

Andreas hatte sich bestens auf die Prüfung vorbereitet; wochenlang hatte er gelernt, und bei den Trainingsklausuren klappte alles- nur jetzt in der entscheidenden Prüfung hatte er keinen Zugriff mehr auf das Erlernte. Was war nur mit seinem Kopf los?

Oder ein Szenario aus einer anderen Lebenssituation: nach dem Flugangst-Seminar wusste Frau Schmidt nun viel besser Bescheid über die Sicherheit beim Fliegen- und dass im Grunde genommen die Fahrt zum oder vom Flughafen der gefährlichste Teil der Flugreise ist. Nun meinte sie, beim nächsten Mal viel entspannter zu fliegen. Doch schon beim Buchen überkam sie ein mulmiges Gefühl. Während des Fluges selbst hatte sie genauso wie vorher die zittrigen, schweißnassen Hände und das Herzrasen. Es half auch nicht, dass sie sich mit ihrem Verstand zu beruhigen versuchte- ihr Gefühlszentrum schlug Alarm.

Wieder eine andere Situation: Herr Müller, Abteilungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen, soll eine Rede vor den Mitarbeitern halten. Und auch, wenn er ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern hat, bereitet ihm der Gedanke an diese Rede schlaflose Nächte.

 

Warum haben wir in manchen Situationen keine Kontrolle über uns?

 

Was haben diese drei Situationen gemeinsam? Dass das Gefühlszentrum des Gehirns, das Limbische System, den Verstand regelrecht ausschaltet.

Wenn das Gehirn in den Stress- oder Überlebensmodus geht, wird das Denkhirn kurzfristig „abgestellt“. Das ermöglicht in Gefahrensituationen das schnelle Handeln, da wertvolle Zeit nicht durch Abwägen und Nachdenken verloren geht. Das ist sinnvoll, wenn z.B. auf der Autobahn ein Geisterfahrer entgegenkommt. In vielen Momenten ist es für uns aber wenig hilfreich, z.B. bei Prüfungen, in Konflikten oder anderen Situationen, in denen wir auf die Leistungsfähigkeit des Verstandes angewiesen sind. Durch die Blockade des Denkhirns können wir nicht auf unsere Fähigkeiten zugreifen.

 

Wie kann ein Emotionscoaching uns helfen, wieder Herr der Lage zu sein?

 

Ein Emotionscoaching setzt da an, wo der Stress im Kopf entsteht.

Die Wingwave®-Methode ist ein solches Emotionscoaching. Im Coachingprozess ermitteln wir punktgenau den Aspekt des Themas, der zum Alarmzustand des Gehirns führt. Das ermöglicht der Myostatiktest, ein Muskeltest, der die Tatsache ausnutzt, dass die im Großhirn lokalisierte Steuerung der Muskulatur im Stressmodus kurz unterbrochen wird.

Wir lösen die Stressreaktion mit der gleichen Technik auf, die das Gehirn verwendet, wenn es Erlebtes verarbeitet: mit schnellen Augenbewegungen, die wir normalerweise im Traumschlaf in den sogenannten REM-Phasen machen. Das ist der Zeitraum, in dem wir Erlebnisse des Tages verarbeiten. Im Coaching ist der Klient natürlich wach und konzentriert sich gezielt auf das Thema und die dazugehörenden Emotionen. Erfahrungsgemäß kann er das Erlebnis bzw. die Situation nach zwei bis fünf Sitzungen stressfrei betrachten.

Seinem Thema kann er jetzt gelassen begegnen, da er seinen Fähigkeiten wieder vertrauen kann.

Und was ist aus unseren Klienten geworden?  Andreas hat ruhig und konzentriert die Prüfung durchlaufen und bestanden. Auch Frau Schmidt konnte den nächsten Flug genießen. Und Herr Müller hatte richtig Spaß beim Halten seiner Rede.(Namen geändert)

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