Nein sagen lernen- warum es so wichtig ist

Wer nein sagen kann, erreicht, dass seine Mitmenschen sein Ja mehr schätzen!

Wer hingegen immer Ja sagt, muss erfahren, dass seine Hilfsbereitschaft zur Selbstverständlichkeit wird– und damit kaum noch Wertschätzung oder Dankbarkeit findet. „Everybody´s darling ist zum Schluss jedermanns Depp“- das wusste schon Franz Josef Strauß.

Wer immer nur Ja sagt, hat immer mehr das Gefühl, zu kurz zu kommen: er sieht sich immer mehr in der Opferrolle und fühlt sich nicht gewürdigt. Und außerdem ärgert er sich immer mehr über sich selbst und seine Gutmütigkeit.

 

 

 

Nein sagen: 4 Wege dahin ohne schlechtes Gewissen

So kann Ihnen das Nein leichter fallen:

1. Machen Sie einen Alternativ-Vorschlag zu dem, worum Sie gebeten werden.

2. Begründen Sie das Nein– ohne sich zu rechtfertigen

3. Wie gehen Sie selber mit einem Nein um? Was für ein Nein können Sie am ehesten akzeptieren? Wenn Sie das wissen, wissen Sie auch, wie Sie am ehesten Nein sagen können.

4. Überlegen Sie sich, was schlimmstenfalls passiert, wenn Sie nein sagen– was ist die schlimmste Konsequenz? Hier liegen Ihre grundlegenden Überzeugungen, die Sie blockieren; und hier ist der Schlüssel zum Nein ohne schlechtes Gewissen.

 

So sagen Sie nein- ohne schlechtes Gewissen

1. Der Alternativ-Vorschlag

ist so ein bisschen das Nein für Einsteiger: wenn Sie eine Alternative anbieten, mildern Sie Ihr Nein ab und zeigen, dass Sie dem anderen helfen möchten. Hierzu ein Beispiel: Wenn Sie jemand bittet, ihm am Tag seines Umzugs in seine neue Wohnung zu helfen, können Sie ihm stattdessen anbieten, vorher mit ihm zusammen ein paar Kisten zu packen. Oder ein weiteres Beispiel: Jemand bittet Sie, seine Geburtstagsparty bei ihm vorzubereiten- Kochen, Saubermachen, Buffet vorbereiten usw.. Bieten Sie ihm an, anstelle dessen  einen Salat oder einen Kuchen mitzubringen.

2. Das Nein kommt besser an, wenn Sie es begründen

Derjenige, der Sie um Hilfe am Umzugstag bittet, wird Verständnis haben, wenn Sie sagen, dass Sie beispielsweise Probleme mit dem Rücken haben oder am Tag des Umzugs schon verplant sind.
Das Geburtstagskind wird das Nein besser annehmen, wenn Sie ihm sagen, dass Sie an dem Tag vor der Feier schon etwas vorhaben, was Sie nicht absagen können oder möchten.
Wichtig ist, sich keine Ausreden auszudenken, sondern bei der Wahrheit zu bleiben. Denn wenn das nicht so ist, wirken Sie wenig glaubwürdig und haben hinterher obendrein noch Gewissensbisse. Und- Sie müssen sich auch nicht dafür entschuldigen– Sie sind schließlich nicht verpflichtet, dem anderen einen Gefallen zu tun.

Und natürlich gibt es immer mal Leute, die ein Nein nicht verstehen oder beleidigt sind- aber das ist dann wirklich ihr Problem!

3. Sagen Sie so nein, wie Sie selber ein Nein am ehesten akzeptieren können!

Oft macht einfach der Ton die Musik. Wenn wir freundlich ablehnen und dabei vielleicht auch noch zugeben, dass uns das ganz schön schwerfällt, wird das in den meisten Fällen auf Verständnis stoßen. Wenn Sie sich innerlich Nein sagen hören,wie hören Sie sich da an? Genervt, verärgert, ungeduldig, schroff? Oder eher schuldbewußt oder verschämt? Dabei sind es häufig nicht unsere eigenen inneren Stimmen, sondern die Stimmen von denen, die in unserer Kindheit Nein zu uns gesagt haben- Eltern, Erzieher oder Lehrer.

4. Glaubenssätze hindern uns daran, nein zu sagen

Was wäre denn das Allerschlimmste, was passieren kann? Lassen Sie mal Ihr Kopfkino laufen: was ist denn die ultimative Katastrophe als Folge auf ein Nein?

In meinen Coachings treffe ich in den meisten Fällen auf diese Überzeugungen:
a) Die Angst vor Ablehnung ist eine der häufigsten Gründe, warum wir es nicht über das Herz bringen, Nein zu sagen. Denn wir haben als Kinder oft die Erfahrung gemacht, dass wir für unser Nein Ärger bekommen haben. Mama oder Papa waren böse auf uns, wenn wir, besonders im Trotzalter, alles abgelehnt haben. Und so haben wir gelernt, dass wir nur dann liebenswert sind, wenn wir anderen gefallen und immer schön ja sagen.

b) Der Wunsch, unersetzlich zu sein, treibt viele an, immer Ja zu sagen. Auch hier beeinflusst die Kindheit unser Verhalten. Wenn wir Lob und Aufmerksamkeit vor allem dann bekamen, wenn wir Aufgaben erfüllt haben, kann schon mal das Gefühl entstehen, selber eigentlich ganz unwichtig zu sein.

c) Angst vor Konflikten: Jemand, der die Erfahrung gemacht hat, dass ein Nein nur zu endlosen und vor allem aussichtslosen Diskussionen führt, geht gerne den Weg des geringsten Widerstandes- lieber nimmt er den Gefallen auf sich als zu diskutieren; auch,wenn er zunehmend das Gefühl bekommt, zu kurz zu kommen!

d) Ich muss immer Rücksicht nehmen: Das ist leider bei vielen von uns ein Ergebnis der Erziehung. Wer an sich selbst denkt, ist egoistisch! Zuerst die anderen, zum Schluß ich selbst! Das ist eine ziemlich fiese emotionale Erpressung, weil ich in dem Moment, indem ich meine Interessen wahrnehme, mich selbst nicht leiden kann- denn dann bin ich ja ein Egoist!  Aber wenn ich meine Interessen nicht wahrnehme- wer tut es dann?

 

Anleitung zum Nein sagen lernen

Wie können Sie denn nun nein sagen, ohne sich schlecht zu fühlen?

Nehmen Sie doch mal eine typische Situation, in der Sie bisher immer ja gesagt haben, aber eigentlich nein sagen wollten. Oder gibt es einen Gefallen, den Sie tun sollten, wo Ihre Antwort noch aussteht? Und jetzt fangen Sie mal an, mental zu üben, d.h. erleben Sie die Situation gedanklich– und zwar mit einem Nein!

Nun gehen Sie den Dialog gedanklich durch; also tun Sie so, als würden Sie ihn gerade erleben. Was sagen Sie, was der andere? Was sehen Sie dabei? Beispielsweise, was macht der andere für ein Gesicht, wenn Sie seine Bitte freundlich ablehnen? Und wie fühlen Sie sich dabei? Bestimmt protestiert an einigen Stellen Ihre innere Stimme: „Das zieh ich sowieso nicht durch!“ „Der andere ist dann enttäuscht von mir“ usw.

Genau dafür gibt es ein tolles Hilfsmittel: die wingwave-Musik!

Sie können sie im wingwave-Shop kaufen oder direkt auf Ihrem Smartphone die wingwave-App runterladen. Und nun brauchen Sie nur noch Kopfhörer(ganz wichtig-sonst funktioniert es nicht)- und los geht´s! Wenn Sie jetzt beim mentalen Nein sagen auf inneren Protest stossen bleiben Sie mal dabei und beobachten Sie, was für ein Gefühl Sie im Körper haben und wie es sich, während Sie die Musik im Ohr haben, verändert. Machen Sie das so lange, bis es sich normaler anfühlt, nein zu sagen.

Und das Ganze wiederholen Sie immer wieder! Denn dabei passiert etwas im Gehirn, was als Bahnung bezeichnet wird: neue neuronale Netzwerke bilden sich, die ein freundliches Ablehnen möglich machen. Sie müssen nur dran bleiben!

 

Mit diesen Tools können Sie lernen, nein zu sagen- und sich dabei gut zu fühlen

Wie ich oben schon erwähnt habe, ist die wingwave-Musik ein sehr effektives Hilfsmittel, um sich selbst zu coachen. Hier erfahren Sie auch ,wie sie wirkt und warum Sie sie über Kopfhörer hören müssen.

Ein weiteres Tool ist das Tapping: das Klopfen von Meridianpunkten am Körper hat eine sehr entspannende Wirkung. Hier können Sie die Technik des Klopfens lernen. Zudem gibt es auch noch viele Bücher zum Klopfen. Ich finde das Buch von Nick Ortner sehr gut geschrieben und super zum Lernen der Methode.

 

Was Sie nicht tun sollten

Es handelt sich hier nicht um eine Challenge im Neinsagen; es geht ja nicht darum, „Neins“ zu sammeln. Wenn Sie jemand bittet, dem Sie tatsächlich gerne helfen möchten, dann tun Sie es- Schlussendlich ist das Ziel ja, frei in seiner Entscheidung zu sein, nein oder auch ja zu sagen.