Stress abbauen- 5 Wege zur Gelassenheit

Stress abbauen fühlt sich nicht nur gut an, es ist auch noch gesund für den Körper. Aber leider lädt unser heutiger Alltag unser Gehirn geradezu dazu ein, permanent in den Stressmodus zu verfallen. Dieser Zustand ist gut geeignet, um einer akuten Gefahr zu entgehen. Allerdings ist er überhaupt nicht hilfreich bei Konflikten, bei Prüfungen und auch nicht, wenn wir im Stau stehen, vor allem weil wir dann nicht mehr vernünftig denken können. Außerdem können wir in allen diesen Situationen weder kämpfen noch flüchten. Und dafür ist dieser sogenannte Stressmodus eigentlich gemacht.

Ein Selbsterfahrungsbericht:

So ging es mir selber vor einigen Wochen. Als ich von einem Termin in der Berliner Innenstadt kam, geriet ich in einen Stau. Das ist in Berlin zunächst einmal nicht ungewöhnlich. In diesem Fall aber hatte man an einem Bahnhof im Berliner Norden eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden, die nun entschärft wurde. Und dafür wurde der gesamte Berliner Norden mit Ausnahme von 2 Straßen gesperrt. Man kann sich vorstellen, was da für eine Blechlawine entstand. Ich verbrachte jedenfalls 4(!!!) Stunden in diesem Konvoi. Verzweiflungsausbrüche und Wutattacken lösten sich gegenseitig ab, das arme Lenkrad bekam auch noch ein paar Schläge ab- als sei es verantwortlich für dieses Desaster. Irgendwann fiel mir auf, dass mir mein Kiefer wehtat, weil ich die Zähne zusammenbiss. Außerdem hatte ich Magenschmerzen und einen völlig verspannten Nacken. Was macht ein Coach in so einem Fall? Zunächst einmal über sich selbst den Kopf schütteln…

Stress abbauen- so kann es gelingen

Stress abbauen- balance on wings

Das hat mir geholfen:

  1. Grimassen schneiden und Augen turnen lassen!

    Das hört sich verrückt an, ist es aber gar nicht. Im Stressmodus verfallen wir oft regelrecht in Schockstarre und haben den Tunnelblick. Indem man die Gesichtsmuskeln bewegt, anspannt und wieder locker lässt, unterbricht man den Stresszustand. Das „Augenturnen“ beendet nicht nur den Tunnelblick und damit die Stressreaktion. Die schnelle Rechts-Links-Bewegung der Augen entspricht dem Verarbeitungsmodus während der sog. REM-Phasen im Traumschlaf. Das kann man natürlich nur machen, wenn man nicht Auto fährt- aber das tat ich nicht- ich stand ja.

  2. Tapping mit überkreuzten Armen!

    Arme überkreuzen und entweder auf den Knien oder auf den Schultern schnell tappen! Dabei an das Thema denken, das einen gerade stresst! In meinem Fall war das der Gedanke nicht zu wissen, wie lange ich noch in diesem Stau stehen würde. Durch das Tappen geht das Gehirn in den Verarbeitungsmodus. Auf dem Wege ließen meine Magenschmerzen nach.

  3. Magic Words!

    Eine geniale Methode zum Stress abbauen, indem man Wörter verändert! Das lohnt sich zu üben, um es im Bedarfsfall zur Verfügung zu haben: Stellen Sie sich ein Wort vor, das bei Ihnen ein Stressgefühl verursacht. Wie sieht dieses Wort vor Ihrem geistigen Auge aus? Und nun machen Sie dieses Wort „hübsch“: verändern Sie die Buchstaben in Größe, Form, Farbe und lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf dabei! Auf die Art und Weise hingen bei mir am Wort „Stau“ Luftballons, die ihn deutlich leichter werden liessen. Noch besser funktioniert das ganze, wenn Sie dabei über Kopfhörer die wingwave®-Musik hören. Sie sorgt für noch bessere Stressverarbeitung. Wer ein Smartphone hat, kann sich die wingwave-App runterladen. Da kann man Magic Words zusammen mit der Musik anwenden.

  4. Was ist das Gute an dieser Situation?

    Darüber konnte ich erst nach den anderen Übungen nachdenken. Gleich zu Anfang hätte ich das nicht geschafft. Aber nach den ersten drei Übungen kam mir der Gedanke, dass ich doch nun mal endlich Zeit hätte, über ein neues Seminar-Konzept nachzudenken. So war ich während der Warterei gut mit Ideen beschäftigt, und hatte obendrein noch das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Und die Zeit verging nun irgendwie schneller. Wenn man fixiert auf das Problem ist, empfindet man es als ganz besonders schlimm. Und eine Veränderung des Blickwinkels weg vom Problem macht es viel leichter!

  5. Bewegen!

    Das kam in meinem Fall natürlich nicht in Frage. Aber tatsächlich ist es generell eine gute und sehr effektive Möglichkeit, Stress abzubauen. Besonders, wenn wir uns regelmäßig bewegen, tun wir viel gegen Stress. Abgesehen davon ,dass wir Stresshormone abbauen, produzieren unsere Muskeln sogenannte Myokine. Das sind viele unterschiedliche Botenstoffe, von denen einer dafür bekannt ist, das Gedächtnis und die Stimmung zu verbessern. Also statt als Couch-Potato den Abend vor dem Fernseher zu verbringen, lieber eine zügige Runde um den Block machen!

    Stress abbauen kann man mit diesen 5 Wegen sehr gut. Ich empfehle, sie anzuwenden, wenn der Stress gerade nicht so groß ist- um sie parat zu haben, wenn man sie wirklich gut gebrauchen kann!